Ziel und Haltung unserer Arbeit ist es personenzentrierte, wohlwollende Anamnesegespräche zu führen. Das obige Schaubild ist eines unserer aus der Literatur von Mead & Bower und Carl Rogers eigens erarbeitetes Schaubild und steht als zentrales Konzept unserer Anamnesegruppe
Das Bio-Psycho-Soziale Modell verdeutlicht, dass jede*r Patient*in aus vielfältigen Perspektiven betrachtet werden sollte:
- Welche körperlichen Symptome beschreibt er_sie?
- Wie beeinflusst die Psyche des*r Patient*in das Geschehen?
- Wie wirken sich die sozialen Strukturen aus?
In der Anamnese-AG streben wir an, möglichst viele Facetten der Patient*innen kennen- und verstehen zu lernen.
In den vielen Jahren die, die AG bereits besteht und mit den vielen unterschiedlichen Tutor*innen, die sie geprägt hat, haben sich viele zusätzliche Themen angesammelt, die wir in den Tutorien mitbearbeiten.
Viele davon sind besondere Themen, die nach unserer Einschätzung in der bestehenden Lehre unterrepräsentiert sind, in einem dringlichen Zusammenhang mit der Anamnese oder/und der Arbeit im Gesundheitssystem stehen, oder einen unverzichtbaren Wert für die Erweiterung der persönlichen Perspektiven, des Einfühlungsvermögens und der Fähigkeiten für einen diskriminierungsfreien wertschätzenden Umgang mit Patient*innen haben.
Beispiele für solche Schwerpunktthemen sind:
Häusliche und Sexualisierte Gewalt
Schwangerschaftsabbrüche
Ökonomisierung des Gesundheitssystems
Queere Identitäten (Versorgung von TIN*-Personen)
Rassismus in der Medizin
Trauer, Tod und Sterben (Geriatrie und Palliativmedizin)
Soziale Determinanten (Sozialanamnese)
Chronische Erkrankungen
(...)
Diese Themen haben ihren Weg in die AG durch Fortbildungen, politischer Arbeit, professionellen oder persönlichen Vorkenntnissen, oder persönlichem Interesse der Mitglieder, gefunden.
Sie werden in jeder Semestergruppe beworben, aber ultimativ über das Interesse der Teilnehmenden ausgewählt.